Die WIE - Frage

    Wie geht das?

    Diese Art der Frage schloss sich an das WARUM-Alter an. Axel experimentierte sehr viel und untersuchte Ursache und Wirkung in jeder Richtung. WENN-DANN-Beziehungen begann er zu entschlüsseln. Ich ließ Axel die experimentelle Freiheit. Die Gebärde für WIE war für seine Feinmotorik zu schwierig. Ich beschränkte mich darauf, seine Experimente verbal zu begleiten.

    Axels Phantasie kannte in diesem Alter keine Grenzen.

    Es ist schon unglaublich, auf wieviel verschiedene Arten Axel seinen Schlafanzug versuchte, anzuziehen. Ein Pulli hat 4 Löcher. Jedes dieser Löcher kann man von 2 Seiten betrachten. Axel brauchte, wenn er sich selbst überlassen wurde, unendlich lange, um seinen Pulli anzuziehen, denn er probierte tatsächlich jedes dieser Löcher aus jeder Richtung mit jedem Körperteil aus. Es nutzte auch nichts, wenn ich ihm Anhaltspunkte gab, woran man erkennt, wo oben und unten ist und wie man sich das Anziehen erleichtern kann. Wenn wir wenig Zeit hatten, übernahm ich die Führung immer auf dieselbe Weise. Wenn wir Zeit hatten und keine Erkältungsgefahr bestand, ließ ich ihn trotzdem selbst probieren.

    Vergleichendes WIE

    Diese Phase seiner Entwicklung habe ich verpasst. Ich vermute, dass sich im Rahmen der genaueren Vergleiche und Entdeckung von Gegensätzen auch das vergleichende WIE entwickelt hätte. Leider ist die Gebärde für ein 3-6-jähriges Kind mit Down-Syndrom viel zu schwierig und er hätte eine Abwandlung dieser Gebärde gebraucht. Hierfür fehlte mir das Knowhow.

(Sabine Häusler)

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